31. Neuzuzüger-Empfang (23. Okt. 2021)

Bericht: Urs Geier / Fotos: Urs Geier -

Nachdem Corona bedingt im 2020 die Neuzuzüger nicht persönlich begrüsst werden konnten, fand am 23. Oktober 2021 bei schönstem Sonnenschein – aber zumindest am Morgen bereits winterlichen Temperaturen – der von der Zunft zum Stab im Auftrag der Stadt Liestal organisierte Neuzuzügerempfang wieder statt, am Morgen mit den «Neuen» des 2020 und am Nachmittag mit dem Jahrgang 2021, alles wie «heute» üblich im 3G-Modus inkl. Zertifikatskontrolle.

Um 09:30 Uhr und 14:00 Uhr begrüsste der zünftige Organisator Daniel Grola 44 Personen resp. 76 Personen am Nachmittag.

Traditionellerweise ist der Anlass in drei Teile aufgeteilt, den Informationsteil im Stadtsaal, die Stettlitour und zuletzt natürlich der Aperitif für einen angeregten Austausch.

Statthalter Flavio Ossola begrüsst die Anwesenden in Vertretung des Meisters Hans Vogt und stellt die Zunft zum Stab kurz vor.

Die zünftigen Markus Meyer am Morgen und Hanspeter Meyer am Nachmittag geben einen immer wieder spannenden Abriss über die Geschichte der Stadt Liestal von den Römern bis zur Neuzeit.

Stadtpräsident Daniel Spinnler bringt einen dynamischen Fokus zurück in die Aktualität und in die Zukunft. Immer wieder spannend zu sehen ist dabei in der Einstiegsrunde, woher die Leute nach Liestal kamen, viele aus dem Ausland und als Grund nebst dem Beruf auch zahlreiche, welche die Liebe als Umzugsgrund angeben. Man merke, Liestal ist vielleicht nicht wie Paris die Stadt der Liebe aber die Stadt wegen der Liebe.

Eins wird aus den Ausführungen auch klar, die Geschichte wird in Liestal nicht stillstehen, es wird viel geplant, visioniert aber vor allem auch einfach gemacht, Seit September 21 zählt Liestal über 15’000.

Daniel Spinnler weist alle auch auf die Informationsplattform www.liestal.li hin, auf welche auch an dieser Stelle verwiesen wird. Die Seite weist im Gegensatz zur offiziellen Homepage der Stadt auf alles hin, was in Liestal so läuft. Ein eindrückliches Angebot!

Auch die Stadträtinnen Marie Theres Beeler und Regula Nebiker sowie die Stadträte Daniel Muri und Lukas Felix stellen sich und ihre Departemente kurz vor.

Unser zünftiger Thomas von Arx referiert zum Thema Brauchtum der Stadt Liestal in der Folge chronologisch durch’s Jahr von der Fasnacht über das Mai-Singen, den Banntag bis zum Santichlaus Ylüte, untermal mit vielen tollen Bildern.

Daniel Fischer begrüsst die Anwesenden im Namen aller Vereine und Vereinsangehörigen und weist auf das vielfältige Angebot von über 150 Vereinen hin und wie wichtig ein aktives Vereinsleben für die Gesellschaft ist. Und in der Tat ist davon auszugehen, dass für sämtliche Neuzuzüger irgendwo ein Verein wartet, der genau für sie der richtige ist.   

Werner Leupin von der Kulturscheune Liestal zeigt in seinen Ausführungen auf, was die Kulturstadt Liestal alles zu bieten hat und stellt die Kulturlokale in Liestal vor und welche Art Veranstaltungen wo stattfinden.

Dach dieser eindrücklichen Tour d’Horizon werden die Neuzuzüger in Gruppen aufgeteilt, am Morgen in 4, am Nachmittag in 5, und begeben sich mit den Stedtliführern Roland Büchi, Markus Meyer, Hanspeter Meyer, Peter Schafroth, Werner Fischer und Daniel Grola auf den interessanten Gang durch’s Stedtli.

Dort erfahren die Neuen was «Fasadenbürger» sind, dass im Fischmarkt nie Fische verkauft wurden, ebenso wie in der Kanonengasse keine Kanonen gegossen oder verkauft wurden. Und die Leute vom Fischmarkt trotzdem nie in die Kanonengasse gegangen wären und umgekehrt, bis lang ins letzte Jahrhundert. Vielleicht war das ja so, weil Kanonengasse und Fischmark so weit auseinanderliegen oder es keine gratis Plätze hatte, um das Pferd anzubinden.

Weiter erfuhr man Spannendes über die Nonnen und die Habsburger und dass Liestal eine Justitia Statue hat, ohne Augenbinde. Das ist wahrscheinlich der Grund, dass wir in Liestal alles mit Augenmass machen und nicht blind durch die Gegend rennen.

Aus Zunft Sicht spannend ist, dass der Bahnhof an seinem jetzigen Ort eigentlich verkehrstechnisch nicht ideal war beim Erstbau und dass hierfür die Seite Richtung Gestadeck besser gewesen wäre. Da dort aber das «gute Land» von Liestal war, wo unter anderem auch Reben angebaut wurden, wollte man keinen Bahnhof in diesem Gebiet. Wenn die Zunft also nun auf der guten Seite Wein anbaut, dann halten wir die Ehre der Gründungsväter des Bahnhofes hoch.

Natürlich darf auch der Gang durch die enge weisse Gasse nicht fehlen und dazu die Ausführungen, weshalb solche «Hintergassen» früher durchaus einen Sinn hatten und vielleicht die Erfindung der High Heels auf diese Zeit zurückgeht, in der man aus anderen als stylischen Gründen etwas erhöht über dem Boden gehen wollte.

Alles in allem war an diesem Tag höchstens LA LA LA zu sehen, aber es gab mit Sicherheit kein BlaBla…

Nach diesen spannenden Geschichten zu Liestal fand tranditionellerweise ein reichhaltiger Aperitiv statt, bei welchem sich die neu Zugezogenen untereinander kennen lernen oder noch offene Fragen mit den Stedtliführern diskutieren konnten aber auch unser kompletter Stadtrat Red und Antwort stand und sich so nah und volksverbunden zeigte, wie es auch so typisch ist für Liestal. Herzlichen Dank hierfür.

So ging ein toller und ereignisreicher Tag zu Ende und viele der neu Zugezogenen dürften mit dem Gefühl nach Hause gegangen sein, mit Liestal die richtige Wahl zum Wohnen getroffen zu haben. Wer kann ihnen das verdenken.

Den Organisatoren und allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön! Bis am 22. Oktober 2022.