1. Uffertwegge (9. Mai 2002)

Bericht: Christian Allemann / Fotos: keine - (Nachtrag: Christian Allemann)

Auffahrtsweggen / “Uffertwegge”

Alljährlich am Auffahrtstag wird im Stedtli, im Hof des Rathauses Liestal, ein sogenannter “Uffertwegge” an die Kinder abgegeben. Die Verteilung wird jeweils durch die  Stadträte und die Bürgerräte vorgenommen. Dieser Brauch darf mit recht als “alt”, ja “sehr alt” bezeichnet werden. Schon damals erhielten die Liestaler Knaben, welche pflichtgemäss am Bannumgang teilnahmen, als Wegzehrung oder Belohnung ein solches Brot. Diese Tatsache ist schon belegt für das Jahr 1581. Als dann aber der Banntag auf den Montag verlegt wurde, blieb die Spende der Weggen an die Knaben an Auffahrt bestehen. Es war dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts Sophie Sauer-Baumgartner, welche den sogenannten “Weggenfonds” stiftete, damit künftig auch die Mädchen in den Genuss eines Weggen kamen.

Obwohl ein Weggen in der heutigen Zeit nicht mehr die gleiche Bedeutung hat wie früher, findet der Brauch nach wie vor grossen Anklang. Auch hier engagiert sich die Zunft zum Stab Liestal seit 2002 aktiv, indem sie einen Apéro organisiert und auch finanziert.  

Während die Kinder ihren Weggen abholen und geniessen, bietet sich den Eltern, Grosseltern und Bekannten bei gemütlichem Zusammensein mit Speis und Trank die Möglichkeit sich zu unterhalten und auszutauschen.

Das Interesse an diesem Anlass stösst immer wieder auf ein grosses Echo.

Er bietet für die Anwesenden auch noch Gelegenheit, neben der Geselligkeit, das eine oder andere Gespräch mit der Stadtregierung und dem Bürgerrat zu führen.